Auf einem Bild sah ich einmal den malerischen langen Grat zum Gipfel der Wildspitze. Damit stand der Entschluss fest, einmal dort hinauf zu gehen.
Am langen „Einheitswochenende“ gingen meine Frau Annett und ich die Sache an.
Die Anfahrt war schleppend, das tolle Wetter wollten wohl auch einige andere noch nutzen.
Wir gaben dann gegen 21.00 Uhr auf und übernachteten in Ötztal im Auto. Nach einem leckeren Frühstück mit frischen Brötchen (gegenüber war gleich ein Bäcker), fuhren wir endlich nach Vent 1896m, unserem Ausgangsort.
Dann begann unser Fußmarsch zur Breslauer Hütte 2840m,die bedauerlicherweise schon geschlossen hatte, wie wir noch im Tal erfuhren. Für uns hieß das, alle Lebensmittel mussten mit rauf. Bei dem riesigen Ansturm der oben herrschte, wäre das sicher ein einträgliches Wochenende geworden.
Nicht nur der sehr schöne Winterraum war total überfüllt, viele schliefen sogar bei Minustemperaturen draußen.
Oben angekommen liegt vor uns ein wunderschönes Gletscherbecken. Annett ist von dem Anblick überwältigt und froh ihrer Angst getrotzt zu haben. Wir legen die Steigeisen wieder an und gehen als Seilschaft weiter durch das Becken. Meine Frau sieht ihre ersten Gletscherspalten und umgeht sie respektvoll.
Gemeinsam steigen wir dann den vorher gegangenen Weg zur Hütte wieder ab. Nach einer kleinen Pause und einer Stärkung machen wir uns auf den Weg nach Vent. Ablenkung vom schweren Rucksack bringen süße Beeren die wir unterwegs finden. Fast am Ziel „kämpfen“ wir dann noch mit den Kühen die einen sehr schmalen Pfad nicht einfach so freigeben wollen.
Unten im Tal finden wir einen kleinen Gasthof genau nach unserem Geschmack. Wir genießen Schinken-Käsespätzle (auf die wir uns schon unterwegs gefreut haben) und ein paar wohlverdiente Bier. Nur der Enzian war nicht der Bringer, wird sicher nach der nächsten Tour was anderes.
Auf dem Nachhauseweg, am nächsten Tag kauften wir noch das gesamte Ötztal leer von bestimmten Bonbons, für Carsten – wohl bekomms.