Jürgen Landmann ~ Abenteuer Outdoor
Jürgen Landmann ~ Abenteuer Outdoor

Baruntse 7168m - Nepal 2012

Baruntse hinten links

Tourbericht Teil 3

Mit Stoffschuhen über den Mera La

Tag 12

Sonnenaufgang hinter dem Mera Nord

 

 

 

7.00 Uhr aufstehen und schnell packen, denn die Träger warten schon. Danach rein in die immer noch verqualmt stinkende Lodge und frühstücken. Es gibt Quarkkeulchen, Omelett mit Toast, viel Tee und Kaffee. Trinken beugt der gefürchteten Höhenkrankheit vor.

Wir wandern

 

 

 

 

9.00 Uhr gehen wir los, anfangs noch flach durch den Talgrund, später seitlich an den Hängen steil aufsteigend. Der Pfad ist gesäumt von Enzian und Edelweiß. Überall im Schatten bleibt der frische Schnee liegen.

Das Bergdorf Khare

 

 

 

 

 

Bereits nach 3 Stunden sind wir im 4870 m hohen Khare. Hier haben wir noch einmal die Möglichkeit in einer Lodge zu übernachten, das letzte Mal und nutzen das gern.

Wir genießen beide

 

 

 

 

 

Zu unserer Überraschung gibt es in dem winzigen Bergdorf unüblicherweise einen kleinen Hund. Der zutrauliche Mischling holt sich ausgiebige Streicheleinheiten bei uns, aber auch anderen Gruppen ab.

Gebetsfahnen gibt es überall

 

 

Bereits 16.00 Uhr hat sich der Himmel wieder so zugezogen, dass keine Berge mehr zu sehen sind. Nachts fallen die Temperaturen auf -7°C, tags steigen sie kaum über den Gefrierpunkt.

Wir lernen einen Ösi kennen, der die gesamte Länge des Himalaya erwandern will. Bedauerlicherweise ist sein Sherpa krank geworden und muss schnellstens ins Tal. Blöderweise hat ihn ein Hubschrauber, der einen anderen Bergsteiger evakuierte, nicht mitgenommen und er muss nun tagelang zu Fuß nach unten marschieren. Der Österreicher hingegen versucht verzweifelt mit dem Satellitentelefon Ersatz zu bekommen, um die anspruchsvolle Tour fortsetzen zu können.

Bildergalerie Tag 12

Tag 13

Hier geht es ins Eis

 

 

 

 

 

Schon frühmorgens fliegen Glanzfasane lärmend über das Dorf. Nach dem Frühstück steigen wir zügig hoch zur Gletscherzunge des Mera La.

riesige Spalten


 

 


 

In unschwieriger Kletterei gelangen wir auf den schneebedeckten Gletscher. Er erstreckt sich über den gesamten Sattel, ist etwa 1 km lang und total zerrissen. Unzählige Spalten jeder Größe und Tiefe teilen die Fläche in ein riesigen Puzzel.

Alle hoffen, dass es hält

 

 

 

 

 

 

 

Einer guten Spur folgend, umkurven wir alle Hindernisse oder schleichen über fragile Schneebrücken.

Ende der Eispassage

Zweieinhalb Stunden nach Aufbruch stehen wir bei bestem Wetter auf dem 5415 m hohen Pass. Zwischenziel – Glückwünsche. Nun geht es 30 m steil hinunter bis in die Felsen. Ein Teil unseres Gepäcks nimmt hier den „direkten“ Weg.

Am schwersten haben es die Träger

 

 

 

 

 

Der weitere Weg führt uns hinunter ins Hongu Tal. In der Mulde von Kongme Dingma auf 4800 m soll unser nächstes Zwischenlager stehen. Im Abstieg ist das üppiger Werden der Vegetation zu beobachten. Unten im flachen, breiten Tal gibt es wieder Blumen – eine Wohltat für Augen und Nase. Pflanzen riechen nach der hochalpinen Ödnis einfach wunderbar. Alle sind sich einig, dass das heute die bisher schönste und abwechslungsreichste Tagesetappe war.

Relaxen in der Sonne

 

 

 

 

 

Nach unserer Ankunft im Lager legen wir uns in der Sonne in die Wiese und warten auf die Träger. Die meisten von uns schlafen.

Das macht kalte Füße

 

 

 

Unweit unseres Lagers liegt ein 20 m hoher Findling. Da will ich schnell mal raufklettern. Das geht auch recht einfach, nur mit dem Runterklettern gibt es Probleme und ich fliege fast ab – noch mal Glück gehabt.

Dann wasche ich im Bach noch Füße und Strümpfe. Die Socken sind 17.00 Uhr bereits steifgefroren und die Füße bleiben noch lange kalt. Nachts sind es im Zelt bereits -9 C.

Draußen ist es wunderschön sternenklar. Ich habe einen ungetrübten Blick auf die Milchstraße und auf den Peak 41, der still über unser Lager wacht.

Bildergalerie Tag 13

Tag 14

Wir sammeln wieder Höhenmeter

 

 

7.00 Uhr aufstehen und packen. Es ist saukalt. Wenig später treffen uns die ersten Sonnenstrahlen und sofort steigt das Thermometer über null.

Wir brechen 8.20 Uhr auf. Es geht ständig auf und ab. Wir passieren unzählige Hügel, übersät mit großen und kleinen Felsblöcken.

Fast den ganzen Tag können wir unser Ziel Baruntse sehen.

Seit heute Nacht fühlt sich mein Hals wie ein Reibeisen an, Schlucken und sprechen werden zur Qual.

Der höchste Berg der Welt

 

 

 

 

 

Als wir zwischen bis 100 m hohen Moränen in einem breiten, seicht ansteigenden Tal flussaufwärts gehen, kommen Everest, Nuptse und Lhotse in Sicht, blauer Himmel – ohne Wolken – ein Traum. Am Everest hängt eine kilometerlange Schneefahne, da oben ist Sturm.

Super Küchenteam

 

 

 

 

 

Auf einer Trockenwiese rasten wir. Unser Küchenteam baut ihre Utensilien in einer Steinmulde auf und bereiten wieder einmal „Hot Lunch“. Die machen das super!

Moorcamp

 

 

 

 

 

Später gehen wir weiter im Tal, passieren noch einen See und bauen unser Lager schließlich hinter einem Hochmoor auf. Ein toller Platz.

Wetterumschwung auf 5150m

 

 

 

17.00 Uhr zieht es schlagartig zu, Schneefall setzt ein. Die Träger bauen sich notdürftig einen Wind –und Wetterschutz aus Steinen und Planen, schlafen aber später im Messzelt.

Nachts ist es im Zelt mit -9°C wieder recht frisch. Richtig unangenehm dagegen ist das „Nachdraußenbringen“ des vielen „durchgelaufenen“ Tees. Ich musste das vier Mal! hinter mich bringen – morgen trinke ich weniger.

Bildergalerie Tag 14

Tag 15

Das ist unser Weg

 

 

 

Nach einer kalten Nacht bauen wir 6.30 Uhr die Zelte ab. An allem, was eingepackt wird, klebt Schnee. 7.00 Uhr Frühstück – dann das denkbar Schlechteste, unser Expeditionsleiter und ein Teilnehmer hatten eine üble Nacht, glauben an eine Lungenentzündung. Beide müssen mit dem Heli nach Lukla ins Krankenhaus ausgeflogen werden. Diagnose: beginnendes Lungenödem.

Moränenkamm

 

 

 

 

 

Nun sind wir erst einmal ohne Führung. Weil die beiden Sherpa noch im Moorcamp auf den Hubschrauber warten, geht der Koch voran, weist den Weg.

Das wirde mein Platz

 

 

Bereits 11.15 Uhr sind wir mit der Vorhut im Basecamp auf 5450 m.

Es ist nicht von Nachteil, zügig gegangen zu sein, denn gute Stellplätze für die Zelte sind rar. Ich finde eine flache Mulde nahe am Küchenzelt, nicht übel, hier kann ich es die kommenden 2 Wochen aushalten.

Nachdem die Ausrüstung da ist, stelle ich also mein Tuchhaus auf und sichere alle Seiten mit großen Steinen. Die Schlepperei macht schnell kurzatmig und bringt ein wenig Kopfweh.

Eine benachbarte Expedition aus Schweizern und Neuseeländer erzählt uns, die Ukrainer kamen nicht über die große Spalte auf 6900 m und sind schon wieder abgereist, naja….

16 Träger verlassen uns

 

 

 

 

 

Nachmittags werden die Träger verköstigt und bekommen jeder noch eine Schale Tsampa – Mehl mit. Von uns erhält jeder zwischen 10 und 15 Euro Trinkgeld. Danach verlassen sie uns talwärts.

Bewirtet wie Könige

 

 

 

 

Der Heli bringt unsere Ausrüstung und Verpflegung. Er muss oft fliegen, bringt auch frisches Obst und Fleisch mit, echter Luxus.

Bis 17.30 Uhr döse ich im Zelt, werde vom Nachmittagsgong geweckt. Es gibt Kekse und Tee.

Wir bleiben gleich bis zum Abendessen im Messzelt sitzen, quatschen über den Tag und beraten die folgenden.

18.00 Uhr messen wir bereits -15 Grad.

Bildergalerie Tag 15

Aktualisiert am 02.11.2023

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