12.10.2010
Gleich früh geht es zum Flughafen. Der ist brechend voll. Seit Tagen gingen ja keine Flieger raus. Ich mache mir keine Sorgen, habe ja ein Heli-Ticket. X-mal werde ich hin und her geschickt, aufgerufen und wieder weggeschickt. Nach endloser Nerverei kann ich 15.00 Uhr! endlich fliegen. Einzig mein Rucksack bleibt zurück, soll mit dem nächsten schon wartenden Heli mitkommen.
Etwa eine Stunde dauert der sehr unruhige Flug. Die Sicht ist schlecht, dann endlich taucht im Dunst die winzige Landebahn von Lukla auf. Nach der Landung bleibe ich gleich am Vorfeld und warte auf mein Gepäck. Der Hubschrauber kommt an – ohne meine Sachen. Der Pilot zuckt mit den Schultern: War der letzte Flug für heute. Und nun? Mit einem Mal stehe ich ohne Ausrüstung in den Bergen.
Ich gehe meine Unterkunft suchen dort soll ich meinen Guide treffen, und welch Wunder, er ist nicht da. Auch seinen Namen kennt dort keiner. Nach einer ganzen Weile fällt dann einem älteren Nepali ein, dass ja irgendwo ein junger Sherpa wartet. Wenigstens hat das doch noch geklappt.
Ich bekomme ein kleines Zimmer und auch eine Decke, Abendessen und beruhigenden Zuspruch. Alles wird gut.
Mit dem ersten Morgenlicht Heliknattern. Sofort laufe ich rüber zur Landebahn. Ich warte auf den großen weißen Russenhubschrauber. Der landet, „spuckt“ alles Mögliche aus, nur mein ersehntes Gepäckstück nicht. 9.00 Uhr endlich kommt es mit einem anderen Flug. Wir können starten.
Nach etlichem Auf und Ab erreichen wir die Talsohle des Dudh Kosi. Zum Mittag halten wir Rast, wo ich eigentlich letzte Nacht hätte schlafen wollen. Weiter führt der Weg über viele Hängebrücken. Es gibt endlos viel Yaks, beladen mit allem Möglichen, Träger, die irre schwere Lasten durch die Berge schleppen und viele, viel Kinder am Wegrand. Die Gesichter der Menschen hier sind immer so unwahrscheinlich ausdrucksstark.
14.10.2010
Nach dem Frühstück holen wir noch notwendige Genehmigungen ein, dann geht es los. Die Landschaft ist malerisch. Unser Weg zieht links am Hang talaufwärts. Überall sind kleine Heiligtümer aufgebaut. Von Gebetsfahnen über Manimauern, riesige behauene und bemalte Steine bis zu kleinen Stupas. Bald schiebt sich die Ama Dablam ins Bild. Es ist der vielleicht schönste Berg des Himalaya.