Am Talschluss schlängelt sich der Weg links hinauf in steilen Serpentinen zur Greizer Hütte auf 2227m. Hier nehmen wir Quartier.
Am Folgetag genossen meine Kinder und eine Freundin einen Tag Ruhe vor der Hütte. Ich ging in der Zeit den „Großen Löffler“ an.
Das Eis leuchtet hellblau in der Sonne. Weiter oben ist der Schnee pappig und die Brücken über den Spalten tragen nicht mehr. Im flachen Teil des Gletschers konnte ich über einige Spalten springen, andere im Labyrinth umgehen. Der steilere Teil gestaltet sich etwas schwieriger. Immer wieder stand ich vor unpassierbaren Stellen. An einer tat sich der Bergschrund bis weit in den Gletscher in Ausmaßen auf, dass man bequem einen PKW drinnen hätte versenken können. Hier wich ich endgültig nach links in die Felsen aus, wohlwissend dass ich hier ohne Seil nicht wieder runter käme.
Mittlerweile hatte sich auch ziemlich viel Nebel gebildet. Lediglich rechts der „Schwarzenstein“ ist regelmäßig zu sehen. Das macht mir die Orientierung aber auch nicht leichter. Al mich mein Weg einige Zeit durch ein großes Feld mit riesigen Blöcken führt, tat sich für wenige Sekunden ein Wolkenloch auf. Ich konnte das Gipfelkreuz sehen.
Für den Abstieg querte ich gleich ganz oben im Sattel in die Gletscherrinne und arbeitete mich in Serpentinen hinunter. Der pappige Schnee sammelte sich unter meinen Steigeisen. Ich verlor den Halt und stürzte talwärts. Im steilen Gelände nimmt man recht schnell Fahrt auf und der Versuch die Geschwindigkeit mittels Eispickel zu mindern, brachte mir ein Einschlagloch im Oberschenkel ein. Naja, hat man was zum Herzeigen.
Der restliche Weg bis zur Hütte verlief unspektakulär.
Für Sebastian war das schon anstrengend, meisterte aber alle steilen, ausgesetzten Passagen und auch die Kletterei ohne Zögern und am kurzen Seil gesichert.
Weniger schön war, dass eine Gruppe Bergfreunde über uns etliche Steine lostraten. Einer davon schlug in einer recht steilen Rinne nur einen halben Meter hinter Sebastian ein. Beim Kochen und Essen am Berg vergaß er den Schreck recht schnell.
Dann im Abstieg ins Tal am nächsten Tag wurden ihm dann allerdings die Füße immer schwerer.
Auf dem Weg nach Hause hielten wir noch in Mayerhofen, wo ich mit meiner Tochter Vanessa den „Huterlaner Klettersteig“ geklettert bin Eine 2b hat ihr mit ihren 11 Jahren noch echt Spaß gemacht.