In diesem Jahr sollte es für meine Kinder, Vanessa (13) und Sebastian (10), einmal eine etwas andere Ferientour geben. Geplant war eine Reise quer durch Marokko.
So flogen wir von Frankfurt am Main nach Casablanca, der mit 2,55 Millionen Einwohnern größten Stadt des nordafrikanischen Königreichs.
Im Zug vom Flughafen ins Zentrum ließen auch die ersten Eindrücke nicht lange auf sich warten. Die allgegenwärtige Armut der Bevölkerung war unübersehbar, aber genau diese Menschen begegneten uns stets freundlich und hilfsbereit, oft neugierig und wissbegierig. Wir trafen auf ein Volk, gemischt aus vielen Kulturen, weltoffen und sehr gebildet.
Für die ersten 3 Nächte suchten wir uns ein Hotel in zentraler Lage. Richteten uns ein und erkundeten die nähere Umgebung.
10 Unser erstes Ziel war die Moschee Hassan II, die über den weltweit größten Gebetsraum verfügt und direkt auf den Klippen, teilweise über dem Wasser des Atlantiks errichtet wurde. Dies hat religiöse Gründe. Im Koran steht geschrieben, Allahs Thron ist über dem Wasser. So befindet sich der Bereich des marokkanischen Königs, der einen großen Teil der Bausumme privat finanziert hat, auch genau in diesem Teil der Moschee.
Im Anschluss an die Besichtigung suchten wir uns ein kleines Restaurant. Neben landestypischen Speisen wie Couscous, ein Gemisch aus Reis, Gemüse und Fleisch oder Tanjine – wo die verschiedenen Zutaten zusammen in einem geschlossenen Tongefäß geschmort werden, gab es auch verschiedene Omelette oder Sandwiches. Den Rest des Tages verbrachten wir in den erfrischenden Fluten des Ozeans.
Der folgende Tag gehörte der Medina, der zentralen, mit einer Mauer geschützten Altstadt. Hier spielt sich das traditionelle Leben der Einheimischen ab. Überall gibt es Neues zu entdecken, sieht es anders aus und trifft man Menschen, die genauso viel über uns lernen wollen, wie wir über Marokko. Hier Freunde zu finden ist nicht schwer, man sucht nicht, es ergibt sich einfach. Ganz egal ob wir beim Essen sitzen, bei einer Erfrischung im Straßencafe Fußball schauen – es war schließlich WM- oder abends im Park spielen, überall sind ständig einheimische Kinder bei Vanessa und Sebastian. Verständigungsprobleme gibt es kaum, alles ist unkompliziert. Ich selbst werde öfters angesprochen und freundlich gebeten Englisch mit demjenigen zu „üben“.
Neben allem Sehenswerten und Kulturellen durfte aber auch der Badespaß nicht zu kurz kommen. Diesem kamen wir ausgiebig im Atlantik nach. Der breite flache Sandstrand ist ideal für die Kinder und deutlich weniger überlaufen, als man das sonst kennt. Lustig war, wenn die auslaufende Flut sich bis zu 100 Meter über den Strand schob und Schlafende überraschte oder einsame Badetücher „fraß“. So gab es auch hier nie Langeweile, immer etwas zu lachen und zu entdecken.