Ich sehe mich gezwungen, den weiteren Aufstieg in die steilere Wandmitte zu verlegen. Anfangs ist das kein Problem, immer wieder finde ich einen sicheren Weg. Allein die letzten 50 Höhenmeter sind dann ausgesetzte schwierige Kletterei. Kurz überlege ich den Rucksack zurückzulassen und so leichter aufzusteigen, verwerfe aber glücklicherweise den Plan.
Bistros und Teehäuser sind regelmäßige Anlaufpunkte. Hier kommen wir leicht mit Einheimischen ins Gespräch. Besonders die Jugendlichen sind sehr interessiert und sprechen in sehr gutem Englisch über Geschichte und Politik. Beeindruckend ist die Jame-Moschee, die größte im gesamten Iran. Hierher kommen die Menschen nicht nur zum Beten, sondern auch zum Pflegen sozialer Kontakte oder einfach zum Ausruhen. Frauen haben einen separaten und blickdichten abgeteilten Bereich.
Der Rückweg abends durch die Stadt wird für uns zum Schaulaufen. Überall lagern die Menschen in Gruppen auf mitgebrachten Teppichen. Alle genießen die nächtliche Kühle. Es wird gegrillt oder am Fluss geangelt. Sogar eine Lasershow auf einem künstlichen Wasserschleier gibt es. Zahlreiche Menschen sprechen uns an und laden uns ein, gießen unsere Gesellschaft. Jetzt sind wir begehrte Fotomotive. Auch daran muss man sich erst gewöhnen.