Am nächsten Tag fahren wir vor die Tore der Stadt. Da stehen die beiden „Tower of silence“. In den auf Hügeln errichteten und oben offenen Bauten wurden noch bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts die Verstorbenen abgelegt und den Vögeln überlassen.
Auf dem Rückweg werden wir am Fuß des Hügels überraschend noch zu einer Beerdigung samt Trauerfeier eingeladen. Erstaunlich, wie offen die Menschen hier mit dem Tod umgehen.
Unterwegs weichen uns Kinder am Wegrand mit Wassereimern total ein. Das ist an diesem heißen Tag eine uralte Tradition.
Bahein gehört den Zorastrien, einer Glaubensgemeinschaft mit Feuertempel, an. Stolz bekommen wir Gemeindehaus und natürlich vom Hüter der Flamme auch das Allerheiligste gezeigt.
Wir müssen zum Essen bleiben. Es gibt Hammeleintopf mit Bohnen – lecker! Nur mit Mühe und viel Fingerspitzengefühl können wir weitere Einladungen ablehnen. Es tut uns selbst weh, aber wir wollen ja noch so viel sehen.
Am nächsten Tag steigen wir ins Taxi und lassen uns in ein kleines Bergdorf namens Dehbala auf 2300 m bringen. Hier sieht es schlecht mit der Verpflegung aus. So müssen wir improvisieren, leben von mitgebrachten Reserven und etwas Obst „aus Nachbars Garten“.
Auch ein Nachtlager können wir nicht organisieren und so schlafen wir nach einigem Hin und Her in der Dorfmoschee. Es wird eine gute und ruhige Nacht.
Tagsdarauf besuchen wir das Museum der Wissenschaften. Einige, im Schnitt 18-jährige, Jungs ergreifen kurzerhand Besitz von uns, zahlen den Eintritt, führen uns herum. Danach werden schnell Autos besorgt, um in einem Kaffee am anderen Ende der Stadt noch Eis und kleine Snacks reichen zu können. Die Jugendlichen sind aufgeregt, freundlich und wissbegierig. Sie wollen sich mit uns fotografieren lassen. Dann bedanken sich alle, dass sie die Zeit mit uns verbringen durften und wir ziehen weiter.
Die Rückreise nach Teheran machen wir im wieder Bus, voll klimatisiert auf besten Straßen. Für die 600 km zahlen wir 5€, ein Schnäppchen. Während draußen die Wüste in allen nur erdenklichen Farben und Formen, sogar ein Salzsee vorbeizieht, sind wir im Bus wieder einmal der Mittelpunkt und Thema aller Gesprächsrunden. Nach 9 ½ Stunden und endlosen Eindrücken erreichen wir die Hauptstadt.
Wir bekommen die Wohnungen unserer Freunde und danach die Stadt und einen großen wunderschönen Park gezeigt.
Zu Mittag stoßen 2 weiter Iraner zu uns. Es wird zusammengelegt, aber wir sind natürlich eingeladen. Als wir schließlich einen ausgeben wollen, sind unsere Gastgeber fast beleidigt. Zum Abschied bekommen wir noch Geschenke, verbunden mit der Entschuldigung, dass es nicht mehr sein kann, echt der Hammer. Mit viel Überzeugungsarbeit kann ich Raspin wenigstens meine Uhr schenken, er besitzt keine und bedankt sich herzlichst.
Den Rest des Abends verbringen wir dann mit Franks Geschäftspartnern. Endlich darf ich den Menschen kennenlernen, durch dessen Einladung ich mein Visum bekam und mir so die wunderbaren 3 Wochen im Iran ermöglichte.
Bis dato hatte ich noch nirgendwo auf Tour so viel gastfreundliche und herzliche Menschen kennengelernt.