19.10.2010
Um 4.00 Uhr klingelt mein Wecker, nur wenig später brechen wir bei kuschligen -15°C und böigem Wind auf. In der sternenklaren Nacht fällt die Orientierung nicht schwer. Mit uns sind noch andere unterwegs, wollen den Sonnenaufgang am Gipfel erleben.
Der Weg ist nicht schwierig, nur die Höhe strengt an. Ich überhole ein Paar aus Franken. Die Frau keucht völlig fertig ihren Mann an und meint: „Der atmet nicht mal“, als ich an ihr vorbeigehe.
Schon um 6.00 Uhr stehe ich mit meinem Guide Nuri am Gipfel. Die Sonne lässt noch auf sich warten und so habe ich ausreichend Gelegenheit zum Fotografieren. Immer mehr Leute erreichen den mit 5550m höchsten Punkt des Kala Patthar. Es ist ein schöner Aussichtsberg für Everest, Nuptse und Co.
20.10.2010
Heute steht nur eine kurze Etappe an. In weniger als 2 Stunden steigen wir nach Chukkhung auf 4730m auf. Das kann ich ja als Ruhetag verbuchen! Morgens haben wir strahlend blauen Himmel und so kann ich den Island Peak, mein eigentliches Ziel der Tour, supergut sehen und studieren.
Über Nacht ist etwas Schnee gefallen. Frühstücken, packen, losgehen. Noch vor dem Mittag erreichen wir unser 4730m hoch gelegenes Basislager. Man empfängt uns mit heißem Mangosaft. Etwas später gibt es üppiges Mittag mit allerlei nepalesischen und tibetischen Leckereien. So gut verköstigt lege ich mich in mein Zelt und döse ein. Nix da! Der Bergführer ruft alle zum Training. Also Ausrüstung anlegen und rein in das Seil. Ich muss nur einmal. Die Gruppe von Schweizern, der ich mich morgen anschließen soll, hat da viel länger zu tun.
Da staune ich nicht schlecht, als mehrere Male das halbe Zelt in Flammen zu stehen droht. Nicht jeder Kocher funktioniert eben immer reibungslos.
Ich bereite noch meine Ausrüstung vor und lege mich gleich nach dem Abendessen schlafen. Die Nacht wird kurz.